Sprachen
Südafrakia
hat seit dem Ende der Apartheid elf offizielle Landessprachen: Englisch, Afrikaans, isiZulu, Siswati, isiNdebele, Sesotho, Nördliches Sotho, Xitsonga, Setswana, Tshivenda und isiXhosa. Das Land ist damit nach Indien das mit den meisten offiziellen Sprachen der Welt. Daraus resultierend gibt es auch elf unterschiedliche offizielle Landesnamen. Etwa 0,7% der Schwarzen und 59,1% der Weissen sprechen Afrikaans als Muttersprache. Englisch wird von 0,5% aller Schwarzen und von 39,3% der Weissen zu Hause gesprochen. Die restlichen Sprachen werden von der schwarzen Bevölkerung als Muttersprache gesprochen. Etwa 2% sprechen IsiNdebele, 22,3% sprechen IsiXhosa, 30,1% IsiZulu, 11,9% Sepedi, 10% der Schwarzen lernen Sesotho als Muttersprache, 10,3% Setswana, 3,4% SiSwati, 2,9% Tshivenda und 5,6% Xitsonga. Nur etwa 0,3% der schwarzen Bevölkerung und 1,1% der Weissen sprechen keine der elf offiziellen Landessprachen als Muttersprache.
Neben all diesen Sprachen gibt es in Südafrika weitere nicht-offizielle Sprachen wie beispielsweise Fanagalo, Lobedu, Nördliches Ndebele, Phuthi, Khoe, Nama und San. Diese Sprachen werden im offiziellen Amtsgebrauch nur in den Gebieten, in denen sie verbreitet sind, verwendet. Viele dieser nicht-offiziellen Landessprachen der San und Khoikhoi werden auch in den benachbarten nördlichen Ländern Namibia und Botsuana gesprochen. Diese Völker, die sich deutlich von anderen Afrikanern unterscheiden, haben ihre eigene kulturelle Identität, da sie traditionelle Jäger- und Sammlervölker sind. Die Zahl ihrer Angehörigen hat in den letzten Jahrhunderten rapide abgenommen und die Sprachen sind heutzutage vom Aussterben bedroht.
Viele weisse Südafrikaner sprechen ausserdem andere europäische Sprachen, wie Portugiesisch, Deutsch und Griechisch. Weiterhin werden Sprachen wie Gujarati oder Tamil von Einwohnern indischer oder asiatischer Herkunft gesprochen.
Obwohl jede der elf Sprachen als offiziell gilt und laut Gesetz alle Sprachen als gleich anzuerkennen sind, bildet sich die englische Sprache als Führende heraus, da sie im Land über die unterschiedlichen Volksgruppen hinaus von den meisten Menschen verstanden wird und nicht direkt mit dem ehemaligen Apartheid-Regime verknüpft ist. Der Einfluss des Afrikaans, die die erste Sprache im Land während der Apartheid-Zeit darstellte, sank gegen Ende des 20. Jahrhunderts. Gründe hier sind, dass das Afrikaans für viele schwarze Südafrikaner sehr stark mit dem Apartheid-Regime verknüpft ist und während dieser Zeit Pflichtfach in der Schule war. Weiterhin wurde in den vergangenen Jahren der Einfluss der Buren in der Gesellschaft durch den politischen Machtverlust reduziert. Afrikaans hängt deshalb der Makel des „gestrigen“ und „provinziellen“ an, während die Weltsprache Englisch und die Sprachen der schwarzen Bevölkerungsmehrheit offiziell anerkannt wurden.