Sport
In Südafrikas Sport lässt sich, wie in nahezu allen anderen öffentlichen Bereichen, eine Trennung in ethnische Gruppen beobachten. Die mit Abstand populärste Sportart unter der schwarzen Bevölkerung ist Fussball. Da auch Weisse die Sportart auf hohem Niveau ausüben, war Fussball während der Zeit der Apartheid weniger stark von den ethnischen Abgrenzungen betroffen als beispielsweise das Rugby. Die Südafrikanische Fussballnationalmannschaft, von den Fans Bafana Bafana (von isiZulu: unsere Jungs) genannt, konnte sich seit dem Ende der Apartheid und der Wiederaufnahme in die FIFA zweimal für die Endrunde um die Fussball-Weltmeisterschaft qualifizieren (1998 und 2002).
Nach einem erfolglosen Bewerbungsversuch erhielt das Land als erste afrikanische Nation der Zuschlag für die Ausrichtung der WM 2010. Ein weiterer Erfolg der Fussball-Nationalmannschaft ist der Gewinn der Afrikameisterschaft im Jahr 1996.
Die wichtigste Sportart der Weissen ist Rugby Union, gefolgt von Cricket. Während der Apartheid waren diese beiden Sportarten nahezu ausschliesslich der weissen Minderheit vorbehalten. Rugby ist bei den Afrikaanern besonders beliebt, während Cricket auch heute traditionell eher von den englisch sprechenden Weissen gespielt wird. Die grössten sportlichen Erfolge der Springboks, wie die Rugby-Nationalmannschaft genannt wird, war der Gewinn der Rugby-Union-Weltmeisterschaft 1995 im eigenen Land und die Gewinne des Tri-Nations-Turniers gegen Australien und Neuseeland in den Jahren 1998 und 2004. Die Springboks waren während der Apartheid aufgrund ihres Ausschlusses nicht-weisser Spieler ein Symbol für die Rassentrennung, wurden aber während der Weltmeisterschaft 1995 zu einem Teil des Neuen Südafrikas, als der damalige Präsident Nelson Mandela das Endspiel in einem Springbok-Trikot verfolgte. Die nationale Rugby-Meisterschaft ist der Currie Cup, einzelne Mannschaften spielen in der internationalen Liga Super 14.
Eine sportliche Sensation lieferte die südafrikanische Freistil-Staffel, die 2004 völlig überraschend die erste südafrikanische olympische Goldmedaille über die sonst von US-Amerikanern und Australiern dominierte 4x100m Freistil-Strecke in Weltrekordzeit gewann und in Südafrika einen Schwimmsport-Boom auslöste. Roland Mark Schoeman und Ryk Neethling gehören zu den erfolgreichsten Schwimmern der Gegenwart.