Bevölkerung
Südafrika
hat die grösste europäisch-stämmige Bevölkerung und die grösste Einwohnerzahl indischer Herkunft in Afrika, was das Land zu einem der ethnisch vielfältigsten Länder des afrikanischen Kontinents macht. Es ist die Heimat von verschiedenen afrikanischen Völkern, von niederländischen, deutschen, französischen, asiatischen und englischen Einwanderern und von so genannten Coloureds (Farbigen). Als Farbige wurden früher die Nachfahren der Khoisan, der Sklaven aus dem damaligen niederländischen Ostindien sowie Menschen mit gemischten Vorfahren bezeichnet. Der soziale Aufbau ist ebenfalls sehr vielschichtig. Es ist ein multikulturelles Land, obwohl immer noch Spuren der Apartheid zu finden sind und die Bevölkerungsgruppen häufig getrennt leben.
Bis zum Jahr 1991 teilte die südafrikanische Verfassung die Bevölkerung in vier grosse Klassen: Schwarze (Afrikaner), Weisse, Farbige und Asiaten. Obwohl es diese Einteilung heute nicht mehr gibt, sehen sich viele Südafrikaner immer noch als Zugehörige einer dieser Klassen. The People of Color stellen etwa 79,5% der gesamten Bevölkerung dar und sind wiederum in unterschiedliche ethnische Gruppen unterteilbar. Die grössten dieser Gruppen sind die Zulu, Xhosa, Basotho, Venda, Tswana, Tsonga, Swazi und Ndebele. Der Anteil der Weissen an der Gesamtbevölkerung beträgt 9,2%; hauptsächlich sind es Nachfahren niederländischer, deutscher, französischer und englischer Einwanderer, die ab dem Ende des 17. Jahrhunderts nach Südafrika immigrierten. Die sogenannten Farbigen sind Einwohner unterschiedlicher ethnischer Herkunft, meist Nachkommen der ersten europäischen Siedler, deren Sklaven und der ursprünglich in Südafrika lebenden Völker. Etwa 8,9% der Bevölkerung sind zu den Farbigen zu zählen. Die meisten Asiaten sind indischer Herkunft, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts ins Land geholt wurden, um auf den Zuckerrohrfeldern Natals zu arbeiten oder als Händler in den Städten lebten. Heute stellen die Asiaten 2,5% der Gesamtbevölkerung dar und leben hauptsächlich in der Provinz KwaZulu-Natal. Es gibt ausserdem eine kleine chinesische Gruppe mit etwa 100’000 Einwohnern.
Im Jahr 2005 lebten etwa 58% der Südafrikaner in den Städten. 30,3% der Einwohner sind 15 Jahre alt oder jünger, 64,5% zwischen 15 und 64 Jahre und 5,2% älter als 65 Jahre. Das Bevölkerungswachstum betrug 2005 ungefähr -0,3%, die Geburtenrate liegt bei 18 Geburten pro 1000 Einwohner, die Kindersterblichkeit bei 6,1%. Die momentane Lebenserwartung liegt bei Frauen und Männern etwa bei 43 Jahren. Die südafrikanische Frau hat im Schnitt 2,2 Kinder. Etwa 87% der über 15jährigen Südafrikaner können lesen und schreiben.
Etwa 70 bis 80% der Bevölkerung bekennen sich zu christlichen Glaubensgemeinschaften. Neben den grossen christlichen Kirchen, wie die katholische, lutherische, reformierte oder anglikanische Kirche, sind auch andere christliche Gemeinschaften wie die Zion Christian Church oder die Methodisten zu finden. Etwa 2% sind Anhänger von Stammesreligionen (mehrheitlich Animismus), 2% Muslime und 1,5% Hindus. Ungefähr 15% der Bevölkerung gehören keiner Religion an.